Freitag, 12. April 2019

Samstag, 30. März 2019


SCHWARZER  ASPHALT 


'Schwarzer Asphalt', 2009, Acryl auf Leinwand, 104 x 100 cm  



'Gelb' ist für den Heilbronner Maler und Grafiker eine unerschöpfliche Farbe. Mit Nuancierungen ins Weiß bezieht es in 'Schwarzem Asphalt' (2009) Stellung an den äußeren Rändern des Bildes. Aufgrund des Ausschnitts, den man sich nach den Seiten fortgesetzt vorstellen muss, wird der Eindruck einer Ebene suggeriert, die noch nicht endgültig Gestalt angenommen hat. Wie Bleiruten eines Glasfensters lagern schwarze, nur in Ansätzen sichtbare Linien auf den Gelb- und Violetttönen des Gemäldes und bringen seine Oberfläche optisch ins Gleichgewicht. 


Anke Friederichs




Mittwoch, 27. März 2019


IKARUS I-III






Ikarus I-III (2003), Acryl auf Leinwand, 100 x 130 cm 


Allein die Tätigkeit, Farbe auf die Leinwand aufzutragen und den Gefühlen freien Lauf lassen, genügt dem Künstler nicht. Friederichs' malerischer Akt unterliegt einer Kontrolle: Er zwingt sich in der Wahl der Formen und Farben nicht nur zur Elimination alles Überflüssigen zugunsten von Klarheit und Nachvollziehbarkeit. Mit Linien, die aus der Tube auf die Leinwand gezeichnet sind, bilden sich weiße und schwarze Verkrustungen. Diese Linien sind keine Zufallsprodukte, sondern sie durchbrechen mit einer Wucht die Farbformen, als wäre es das selbst ernannte Ziel des Künstlers, alles Fließende und Harmonische zu hemmen, um ihm Einhalt zu gebieten. Dabei entstehen Schnitte, Vorsprünge und Vertiefungen, die den Bildraum als solchen physisch greifbar vor Augen führen... 

Anke Friederichs




Sonntag, 24. März 2019


ROTER  OKTOBER



'Roter Oktober', 2003, Acryl auf Leinwand, 120 x 130 cm  



Auf dem Gemälde 'Roter Oktober' (2003) tragen allein die Farben, Rot, Grau, Hellblau, Schwarz und Gelb zur Gliederung und Strukturierung des Gemäldes bei. In weit gespannten Ebenen überziehen sie die Leinwand. Es sind helle, kräftige Farben, die fast ohne Schattierung, nur durch die Gegensätzlichkeit ihrer Wirkungen kontrastieren. Auf den ersten Blick mag die Oberfläche anonym und glatt erscheinen. Dennoch sind die Farbflächen nicht einfach auf die Oberfläche gepinselt, sondern vom Künstler nachträglich bearbeitet: Zarte weiße und schwarze Konturen setzen Akzente, deuten Lichter und Schatten an. Um den Raum illusionistisch darzustellen, ergeben sich zusätzlich im Vordergrund durch die Schichtungen unterschiedlichster Grautöne tiefenräumliche Strukturen. Je nach Beschaffenheit der Leinwand fügt Rolf Friederichs dort dem Schwarz Flüssigkeit hinzu, so dass je nach Dauer des Aufsaugens, jeder nur erdenkbare Helligkeitsgrad, von zartestem Grau hin zu rötlichstem Schwarz erzielt wird.


Anke Friederichs 

Samstag, 16. März 2019



'EISBRUCH' 


Eisbruch, 2005, Acryl auf Leinwand, 120 x 130 cm 



Das Gemälde 'Eisbruch' (2005), in seiner Art zeitlos und individuell, ist in frostiges Blau gehüllt. Zum Einen vergegenwärtigt es die vielseitigen Lichtspiegelungen ewigen Eises, von Dunkelgrün zu hellem Rosa. Der Betrachter schaut in eine märchenhafte Welt - ein Blau, das jenseits unserer Vorstellungen in seinen unterschiedlichen Schichten schimmert wie ein farbiger Kristall. Emporstrebende Schrägen geben dem Bild etwas Hoheitsvolles. Gleichzeitig drückt das Bild die Empfindungen des Künstlers gegenüber der Natur aus. Heftigen Gefühlen gab er nicht nur durch die malerischen Mittel der Farben und des Lichts Gestalt. Entsprechend seiner momentanen Passion neigte er zu einem radikal expressiven Stil, der sich ab der Mitte des Bildes in Flächen aufbrechende weiße Linien äußert. 'Wie man alles sieht', fügt der Künstler erklärend hinzu, 'hängt von der eigenen Gemütsverfassung ab, in der man sich befindet'. Ein Motiv, kann auf diese Weise verschieden gesehen und verarbeitet werden. Das ist es, was die Kunst so interessant macht.  


Anke Friederichs

Samstag, 16. Februar 2019



- DAHINTER -





Wie im Aquarell holt sich Rolf Friederichs Anregungen aus der Natur auch für seine Werke in Acryl. Auf keinen Fall möchte der Künstler etwas machen, was die Natur schon vollkommen gemacht hat. Seine Werke sind ganz und gar nicht Spiegel der Realität, sondern die Erfindung einer neuen Wirklichkeit. Farbflächen steigen leicht und schwerelos auf. Einige Elemente aus der Natur werden scheinbar aus ihrem Zusammenhang herausgenommen und in einen eigenen Bildraum verpflanzt, wobei bestimmte Grundmotive immer wieder- kehren, wie Fels- und Gesteinsformationen. 

Anke Friederichs




'DAHINTER' (Triptychon), 2002, 140 x 104 cm, Acryl auf Leinwand